Performance

WARTEN - Szenen aus der Zwischenwelt

Maren Strack, Kerstin Lücker, Johan Lorbeer

WARTEN - Szenen aus der Zwischenwelt
(c) Uwe Arens

Unsere Welt zerbricht. Everything is being cancelled: Gletscher und Gewissheit. Der Engel der Geschichte. Die Mitte zwischen rechts und links. Graustufen. Farben.
Oder doch: eine rosige Zukunft. Als würden wir am Bahnhof stehen, alle Züge fallen aus. Und trotzdem gerät so einiges in Bewegung.

Warten ist Leben. Auf der Tonhöhe von „Spiel mir das Lied vom Tod“ bewegen sich Uhren und Pendel, kleine Flammen entzünden sich, verursachen große Gedankenblitze und setzen Bewegung frei. Die Berliner Performance-Künstlerin Maren Strack zeigt in ihrem neuen Stück vier verschiedene Warte-Zustände. Stilles Warten schlägt in explodierende Choreografie-Anfälle um. Zarte Klangbilder begegnen schleifend metallischer Schärfe. Warten nervt, es reizt bis zur Wut. Je höher die Geschwindigkeit steigt, desto mehr wird das Innehalten zu einem Akt des Widerstands. Vielleicht sogar zum rettenden Strohhalm: Zweckfreie Zeit ohne Bedeutung, in der sich die Realität als Einbildung, der Boden als Rock, die Gegenwart als Erinnerung entpuppt. Dimensionen öffnen und schließen sich, der Reißverschluss wird zum Grenzgang, der das Leben zusammenhält. Maren Strack erschafft ein choreographiertes, akustisch-kinetisches Readymade, das Sehgewohnheiten demontiert, regelrecht „entkoffert“. Leben ist Warten, im besten Fall befreite Zeit.

Performance: Maren Strack
Künstlerische Leitung: Johan Lorbeer
Tonregie, Komposition: Kerstin Lücker
Bühnenbild: Peter Friedrich
Co-Kostüm: Molly Raak
Lichtdesign: Fabian Bleisch
Fotografie: Uwe Arens
Produktionsdramaturgie: Mario Stumpfe

Dauer: 50 Min.

Gefördert mit Mitteln des Ministeriums für Wissenschaft, Forschung und Kultur des Landes Brandenburg.