“Please Cry” ist inspiriert durch Erzählungen und Geschichten von Krankenschwestern, denen jahrelang das Gefühl vermittelt wurde, dass Weinen eine Schande sei. Während ihrer Arbeit im Zweiten Weltkrieg waren sie oft gezwungen, schnelle Entscheidungen zu treffen, die über Leben und Tod entschieden. Erst nach Kriegsende konnten sie über das Erlebte endlich weinen.
Während des kreativen Prozesses dachte Megumi Eda über Gespräche mit ihrer eigenen Großmutter nach, die während des Krieges ebenfalls Krankenschwester war, und darüber, wie unausgesprochenen Erfahrungen Familiengeschichten prägen. Als sie in Berlin lebte, erkannte sie, dass das Trauma des Krieges nicht nur eine Sache der Vergangenheit ist, sondern ein dauerhaftes Erbe, das wie eine ununterbrochene Kette über Generationen weitergegeben wird.
Das Stück kontrastiert die weibliche Erinnerung mit der männlichen Perspektive durch einen Prolog des Performers Tomoya Kawamura, dessen Großvater im Zweiten Weltkrieg nur knapp dem Tod als Kamikaze-Pilot entging. In Zusammenarbeit mit der Komponistin Reiko Yamada verflechten sich zeitgenössischer Tanz und Live-Musik zu einer kraftvollen Erzählung.
Konzept, Performance, Video: Megumi Eda
Performance: Tomoya Kawamura
Komposition, Sound: Reiko Yamada
Sprache: Japanisch/Englisch
Länge: 50 min
Eine Koproduktion von Megumi Eda und DOCK ART, gefördert von der Senatsverwaltung für Kultur und Europa.
Vielen Dank an: Nathan Buck, Midori Kondo, Mamoru Kondo, Aiko Eda, Giorgi Eda, Yoshiko Chuma, Karole Armitage, Bill and Janet Buck, Jenny Haack, Yuko Kaseki, Peter Pleyer, Antoine Reserbat-Plantey, Maciej Lewenstein, and Noa Charles & Mona Aiko Buck