Videoinstallation & Netzwerktreffen

Do we need a permanent Digital | Body - Lab?

Verstetigung, Austausch, Vernetzung, Zugang

Do we need a permanent Digital | Body - Lab?

Videoinstallation
09. - 15. Juni 2023, @DOCK 11

Netzwerktreffen
Sonntag, 11. Juni 2023, 17 - 22 Uhr @DOCK 11, Saal 3

Lecture Performances, Gespräche, Panel mit: Yurika S. Yamamoto, Paulina Stefanovic, Silke Ababneh, Jorge Guevara, Wayne Götz, Kirsten Seeligmüller & weiteren Gästen

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Hintergrund
Die Flucht nach vorne führte das DOCK 11 während der Pandemie in den digitalen Raum. Es entstand das Netzwerk DOCKdigital.

Fragen, Probleme, Bedarfe
Welche Erfahrungen machten wir in 2 Jahren digitaler Kunst an der Schnittstelle zum Körper? Welche Probleme und Chancen ergeben sich? Welche Bedarfe kristallisierten sich heraus? Wie schaffen wir Verstetigung, Austausch, Vernetzung und Zugang?

Relevanz
Die Gameindustrie ist ein größerer Markt als die Film-, Theater -und Musik-„Märkte“ zusammen. Eine sehr große ständig wachsende Anzahl von Spieler:Innen sucht neben dem Spiel soziale Kontakte im Gaming. Gleichzeitig hält KI rasanten Einzug in fast alle unsere Lebensbereiche und das Smartphone ist als allgegenwärtige Körper- und Geist-Erweiterung des Menschen nicht mehr wegzudenken. Dringend sind künstlerische, kritische, ethisch-philosophische Einordnungen, Diskurse gefragt. Wir wollen die Digitalisierung nicht der Werbung und dem Gaming überlassen, sondern künstlerische, kritische und bewusstseins- und körpererweiternde Positionen entwickeln und beitragen.

Kommunikation
ProgrammiererInnen, Game-, System-, 3D-Designer und Künstler der Performing Art brauchen Zeit und Raum für

  • das Erlernen und Verstehen der unterschiedlichen Fachsprachen
  • das Erlernen und Verstehen der unterschiedlichen Arbeitsweisen
  • für das Abgleichen von Vorstellungen bezüglich Deadlines / Premieren
  • die Einschätzung des Aufwands der jeweils anderen
  • Diskurse bezüglich Ästhetik, Relevanz, künstlerischen Themen, etc.
  • Verhandlungen über Honorarhöhen
  • gute Verträge, die sie miteinander schließen
  • Austausch: ProgrammiererInnen, Game-, System-, 3D-Designer suchen Künstlerische Projekte, um ihre Kompetenzen sinnvoll und künstlerisch einzubringen. In den Digital-Labs und auch auf den ggf. entstehenden Datenbanken, können Kontakte geknüpft werden.

Möglichkeitsraum bieten, erkennen und nutzen
KünstlerInnen brauchen Zeit und Raum für die Erforschung von digitalen Möglichkeiten, um künstlerische Konzepte zu entwickeln. Durch

  • das Erlernen und Verstehen der unterschiedlichen digitalen Möglichkeiten in für KünstlerInnen zugänglichen Laboren
  • Datenbank für Projekte, KünstlerInnen, DienstleisterInnen, Festivals, Videos, Bücher, Beiträge, etc. an der Schnittstelle von digitaler Kunst und Körper
  • Workshops bzw. Weiterbildungen für KünstlerInnen, DozentInnen, SchülerInnen in
    technischer und künstlerischer Nutzung der digitalen Soft- und Hardware

Gesamtkunstwerk
Wie viele Projekte kennen wir, wo das Video, der Sound, die Choreographie einzeln entwickelt wurden und wegen Zeit- / Gelddruck nur in Endproben zusammenkamen und dann auf der Bühne nebeneinanderstehen. Bei Digitalen Projekten in VR benötigen die ProgrammiererInnen, Game-, System-, 3D-Designer Kenntnis über Szenographie, Choreografie und Bewegungsqualität und die KünstlerInnen Grundlagenkenntnisse über die Computerprogramme. Im DOCKdigital LAB besuchten die ProgrammierInnen auch Tanzkurse und die ChoreographInnen konnten beispielsweise die MoCap-Anzüge eigenständig bedienen. Diese mit solchen Brückenkompetenzen ausgebildeten Akteure sollten den Kern eines permanenten Digital-Labs ausmachen, von wo aus weiter Akteure ausgebildet werden und sich ständig mit ihren neuen Erkenntnissen vernetzen.

  • Weiterbildungen für SzenographInnen, ChoreographInnen, Regisseure, etc in Grundlagen der digital performing arts.
  • Weiterbildungen für ProgrammiererInnen, Game-, System-, 3D-Designer in Movement-Research, Szenographie, Tanz-, Theater-, Performing-Art-Geschichte und Theorie

Vernetzung | Öffentlichkeit
Equipment, Know How und Informationen sollten von allen Akteuren ausgetauscht werden. Über Projektmittel angeschafftes Equipment sollte ständig genutzt und zugänglich sein.

  • Datenbank über Equipment, wer hat was, wann und wo
    • Datenbank über Know How, wer kann was, wo und wann
    • Online-Wiki über technische Innovationen, Handbücher, Problemlösungen bei Motion Capture, Game Engines, etc.
    • Datenbank über Festivals, Fördermöglichkeiten, Netzwerktreffen, KünstlerInnen, Theorie
    • jährliches dezentrales Festival in Berlin, mit Workshops, Symposien, etc.
    • Vernetzung mit anderen Festivals in Deutschland und weltweit

Zugang
Das Equipment ist teuer, das Know How mit dem Equipment auf dem freien Markt unbezahlbar und sollte für KünstlerInnen und ProgrammiererInnen, Game-, System-, 3D-Designer, sofern sie künstlerisch arbeiten, zugänglich sein. Dabei sollte darauf geachtet werden, dass keine Dumping-Konkurrenz zu nicht geförderten AnbieterInnen entsteht.

Vorschlag 1: ein ständiges Labor für digital performing arts
Das DOCKdigital labor ist zwar im DOCK 11 verortet, und dennoch völlig eigenständig und unabhängig in seinen Strukturen. Es ist technisch sehr gut ausgestattet und hat 2022 ein Studio von 200qm gekauft. Die Kosten von Kredit und Nebenkosten liegen bei 3000 Euro netto /kalt. Das Studio ist in 3 Zellen teilbar, so dass mehrere Projekte gleichzeitig arbeiten können. Die Zellen sind mit Schallreduzierenden Vorhängen teilbar. Der Raum kann als Performance-Space oder auch als Ausstellungsraum genutzt werden. Das DOCKdigital Labor wird nicht vom DOCK-ART-Theater gefördert und ist ortsunabhängig für alle Orte tätig. Es können auch stadtweit, national und international Pop-Up-Labore stattfinden. Betreiber könnte auch der noch nicht gegründete Verband für digital performing art sein. Oder es könnte sich eine Betreibergruppe finden.

Vorschlag 2: Verband für digital performing arts
Es sollte ein Verband für digital performing arts gegründet werden. Ggf. als Untergruppe von Dachverband Tanz, tanz:digital oder Laft. Hier könnten EU Gelder für Weiterbildungen und Vernetzungsarbeit akquiriert werden. Der Verband könnte auch seinen Sitz im DOCK digital Lab haben. Es wird ab Sommer 2023 eine Bürofläche frei.

DANKE
Danke an alle FörderInnen von DOCKdigital: Tanz:Digital, Dachverband Fonds, Fonds Darstellende Künste, Fonds Soziokultur, NPN, Kulturgemeinschaften, Senat Berlin, Neustart Kultur, Bundesrepublik Deutschland.
Danke an alle KünstlerInnen, ProgrammiereInnen, Game-, System-, 3D-Designer und HelferInnen.

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Dieser Programmpunkt findet im Rahmen des Projektes DAW statt:
https://dock11-berlin.de/digital/programm/projekte/daw-digital-art-workshops

Gefördert vom Fonds Darstellende Künste aus Mitteln der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien im Rahmen von NEUSTART KULTUR