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JIVE Labs Termine:
- Oktober, 2024
Den Auftakt macht Eva-Lena Lörzer am 8. Oktober 2024 mit einer beeindruckenden AR-Installation zum Thema Demenz. In ihrer Reportage teilt die freie Printjournalistin persönliche Einblicke in den Krankheitsverlauf ihres Vaters – von den ersten Anzeichen bis hin zur fortschreitenden Erkrankung. Dabei kommt die innovative Luma AI-Technologie zum Einsatz, bei der anhand von NeRF (Neural Radiance Fields) 3D-Ansichten von Objekten erstellt werden können. In unserem Projekt wird diese Methode genutzt, um Alltagsräume zu scannen und in immersive 3D-Videos umzuwandeln. Diese erscheinen fragmentiert und verzerrt - so, wie Menschen mit Demenz ihre Umgebung häufig wahrnehmen. Durch den Einsatz der Technologie können wir diese veränderte Realität auf eine eindrucksvolle und visuelle Weise veranschaulichen und einem Publikum vermitteln.
- November, 2024
Das zweite Lab am 5. November findet erneut bei DOCK11 statt und zeigt gleich mehrere tolle Vorträge: Die Digitalexpertin Fernanda Parente zeigt auf, wie erweiterte Realitätstechnologien dabei helfen können, immaterielle Konzepte oder von uns entfernte Realitäten zu verstehen. Im Anschluss wird der amerikanische Wissenschaftsjournalist, Zack Savitsky, die physikalische Größe der Entropie anhand von Modellen erklären. Beide Vorträge werden in englischer Sprache gehalten.
Nach einer kurzen Pause folgt eine Tanzperformance von Caroline Dias Pereira und dem Sänger Joel Ming, zum Thema Klimaungerechtigkeit, bei der die NDR-Journalistin Alexa Höber die Fakten liefert (Vortrag in deutscher Sprache).
28. November, 2024
Die Journalist:innen, die zum JIVE-Lab am Donnerstag, den 28. November 2024 zusammen mit DOCK11digital die Beta-Versionen ihrer eigens entwickelten digitalen Tools vorstellen, sind Nik Afanasjew und Greta Taubert. Der 1982 in der SU geborene Autor und Journalist Afanasjew wird sich in seiner Präsentation dem Thema des wieder aufkeimenden Kalten Krieges auf Spitzbergen widmen.
Die 1983 in Leipzig geborene Autorin und Reporterin Greta Taubert möchte den bereits ausgestorbenen Dodo digital wiederauferstehen lassen. In einer Kombination aus Mixed und Virtual Reality diskutiert sie Artensterben und Biodiversität im Zeitalter des Anthropozäns.
Zuvor gibt Gayatri Parameswaran eine kurze Einführung in das Thema user bzw. narrative journey. Die Autorin und Produzentin immersiver Werke hat NowHere Media mitbegründet, ein digitales Storytelling-Studio, welches zeitgenössische Themen durch eine kritische Linse betrachtet.
- Januar 2025
Die erste Präsentation hält die preisgekrönte Fotojournalistin Aliona Kardash. Sie ist in Sibirien geboren und setzt sich gemeinsam mit dem Publikum mit folgenden Fragen auseinander: Was bleibt von der Heimat, wenn das eigene Land zum Täter wird? Wer wird man selbst, wenn die eigene Familie sich plötzlich fremd anfühlt? Und wie findet man eine neue Sprache, wenn der eigene Beruf in dem Land praktisch verboten ist?
Im Anschluss nimmt der Autor Nik Afanasjew die Zuschauer:innen mit in den hohen Norden, nach Spitzbergen. Der 1982 in der SU geborene Autor erzählt davon, wie sich die Spannungen zwischen den dort lebenden Norwegern und Russen verschärfen. Gleichzeitig rückt die Inselgruppe geostrategisch immer mehr in den Fokus.
- Januar 2025
Elisabeth Weydt
Eine der wirkmächtigsten realen Utopien, die die Menschheit angesichts der multiplen Katastrophen zu bieten hat, ist das Konzept der Rechte der Natur. Hier wird die Natur zum juristischen Subjekt.
Elisabeth Weydt ist nach Ecuador gereist, wo die gesamte Natur (Pachamama) bereits seit 2008 verfassungsrechtlich geschützt ist. Mithilfe einer AR-Installation gibt sie Einblick in diese revolutionäre und zukunftsweisende Idee, die eine Wende für den Natur- und Artenschutz bedeuten könnte.
Inga Dreyer und David Schmidt
Warum fährt man als Journalist:in über eine 1400 Kilometer über holprige Schotterpisten bis in die Arktis, um ein kleines Dorf zu besuchen – in dem niemand auf einen wartet? David Schmidt und Inga Dreyer berichten von einer Reise durch Alaska in die Region, wo das Erdöl herkommt und wo Indigene den Verlust ihrer Lebensgrundlagen fürchten.
Zur Info: Vortrag mit visuellen Hilfsmitteln, jedoch ohne Einbindung einer immersiven Technologie.
- Februar 2025
Am Dienstag, den 11. Februar, wird Roshak Ahmad ihre Geschichte präsentieren. Die 1986 in Syrien geborene Dokumentarfilmerin begann ihre Karriere als Kunst- und Kulturjournalistin in Damaskus. Als 2011 die syrische Freiheitsbewegung aufkam, berichtete sie unter Pseudonym über friedliche Proteste und Bürgerinitiativen – mit einem besonderen Fokus auf die Rolle der Frauen. Dabei begegnete sie Nour, einer syrischen Freiheitskämpferin, die zur Protagonistin ihrer Story wurde. In ihrer Präsentation hinterfragt Roshak Ahmad gängige Stereotypen über die Rolle der Frau und bringt universelle Wahrheiten ans Licht, die weit über Nours persönliche Geschichte hinausgehen.
Im Anschluss führt unser Projektpartner DOCK11 einen real-time Motion Capture Workshop durch. Die Teilnehmenden erhalten eine Einführung in diese Technologie und erkunden ihre Einsatzmöglichkeiten im Journalismus. Gemeinsam erarbeiten wir, wie Technologie genutzt werden kann, um journalistische Geschichten auf innovative und immersive Weise erlebbar zu machen.
Die Veranstaltung mit offenem Workshop-Charakter findet in Deutsch statt.
Beginn ist 18:00 in der Hermannstraße 90 im Publix.
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Alle Veranstaltungen finden entweder bei DOCK11, Kastanienallee 79, 10435 Berlin oder im Publix, Hermannstraße 90, 12051 Berlin statt.
Die Themen und eingesetzten Technologien werden vorab hier bekannt gegeben. Die Teilnahme ist kostenlos, jedoch auf eine begrenzte Anzahl an Plätzen beschränkt.
Bei Interesse schreiben Sie bitte eine E-Mail an info@headliner.eu.
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PROJEKT
Die zentrale Frage der gemeinsam von der Headliner gUG und dem DOCKdigital organisierten JIVE Labs ist: Wie bindet man das Publikum ein? Wie befähigt man es dazu, sich in eine Debatte einzubringen oder Teil einer Recherche bzw. einer Aufführung zu werden?
Mit der Digitalisierung des Journalismus und der Kunst ging eine Wiederentdeckung des Publikums als zentraler Akteur einher. Seitdem sind partizipativer Journalismus und interaktive Kunst in Echtzeit nicht mehr aus unserem Leben wegzudenken. Wie aber lassen sich diese beiden Dimensionen live vor Ort verbinden? Welche digitalen Feedback-Tools eignen sich am besten dazu und welche lassen sich innerhalb des Projektzeitraums entwickeln, um bei der nächsten JIVE-Show Publikumsinformationen direkt mit einfließen zu lassen? Welche LIVE-Umfragen unter den Zuschauern könnten die vorgestellten Thesen des auf der Bühne stehenden Journalisten untermauern bzw. ergänzen? Wie kämen Wortwolken des Publikums zustande, die wiederum den musikalischen Partner der JIVE-Shows - das improvisierende Stegreif Orchester - zu einer eigenen Begleitmusik inspiriert? Oder durch welche Schnittstelle könnte das Publikum sogar Einfluss auf die digitalkünstlerischen Settings/Performances nehmen, welche das Team von DOCKDigital zur besseren/intensiveren Vermittlung einer journalistischen Präsentation in einer JIVE Show entwickelt hat?
Dh. Ziel der insgesamt fünf JIVE Labs ist es, digitale Tools zu entwickeln, welche die Einbindung eines Publikums bei Live-Veranstaltungen ermöglichen - und zwar durch neue bzw. spielerische 2 Formen der interaktiven Teilhabe. Der Schwerpunkt liegt auf digitalen Tools, die entweder die Einbindung von Echtzeit-Feedback während eines Vortrags auf der Bühnenvortrags/einer Bühnenpräsentation erlauben oder den Zuschauenden im Anschluss die Möglichkeit bieten, die eben auf der Bühne vorgestellten Anwendungen auszuprobieren. Im Rahmen dieser JIVE Labs wird eine digitale Selbstbefähigung auf mehreren Ebenen und für unterschiedliche Zielgruppen gefördert:
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Die Organisationen - Headliner gUG und DOCK 11 - werden befähigt, digitale Interaktions-Tools zu entwickeln, um zukünftig partizipativere und kokreativere Performances und Projekte zu realisieren und darüber zusätzliches Feedback vom Publikum zu erlangen. Die Erkenntnisse/Ergebnisse dieses gemeinsamen Suchprozesses werden anderen Akteuren in der Live-Kulturbranche zur Verfügung gestellt.
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Gleichzeitig werden die an den fünf Labs teilnehmenden Kunst- und Medienschaffenden befähigt, neue Technologien auszuprobieren bzw. sich mit den damit verbundenen Themen und Herausforderungen auseinanderzusetzen.
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Zu guter Letzt erwirbt auch das Publikum eine neue Art der digitalen Mündigkeit, da es sich in aktuelle Debatten mit Akteuren aus den Bereichen Kunst, Kultur und Journalismus einschalten und diese mitverhandeln kann. Die Zuschauenden werden ebenfalls animiert, sich während der Show als auch danach mit den eigens entwickelten Tools auseinanderzusetzen. Dies kann zum Abbau von Hemmungen und Hürden gegenüber einer Technologie führen, z.B. Augmented Reality, vor allem bei einem älteren Theaterpublikum.
Wie eingangs beschrieben, sollen insgesamt fünf JIVE Labs als vorbereitende digitale Experimentierfelder für unsere JIVE Shows entstehen. Wir verstehen die Labs als “Labor für neue Denkwelten”, in denen nicht nur digitale Tools, sondern auch Themen entwickelt werden, die dann auf noch größeren Bühnen in Berlin und im ganzen Land erlebbar werden sollen. Die Labs dienen also einer workshopartigen Erprobung neuer Vermittlungsarten gesellschaftlich relevanter Themen aus dem Kulturbetrieb mit digitalkünstlerischen Darstellungs- und Interaktionsformen.
Gefördert wird das Projekt von der Senatsverwaltung Berlin im Rahmen des Förderprogramms „Digitale Entwicklung im Kulturbereich“.





