JIVE Labs Termine:
Nach intensiver Vorbereitung starten die ersten JIVE Labs im Herbst 2024.
Den Auftakt macht Eva-Lena Lörzer am 8. Oktober 2024 mit einer beeindruckenden AR-Installation zum Thema Demenz. In ihrer Reportage teilt sie persönliche Einblicke in den Krankheitsverlauf ihres Vaters – von den ersten Anzeichen bis hin zur fortschreitenden Erkrankung.
Dabei kommt die innovative Luma AI-Technologie namens NeRF (Neural Radiance Fields) zum Einsatz, mit der 3D-Scans erstellt werden können. Diese Methode wurde in unserem Projekt genutzt, um Räume zu scannen und in immersive 3D-Videos zu verwandeln. Die Installation vermittelt dem Publikum eindrücklich, wie Menschen mit Demenz ihre Umgebung verzerrt und fragmentiert wahrnehmen. Durch den Einsatz der Technologie können wir diese veränderte Realität auf eine eindrucksvolle und visuelle Weise veranschaulichen.
Die weiteren Termine sind:
5. November 2024
28. November 2024
18. Dezember 2024
Alle Veranstaltungen finden entweder bei DOCK11, Kastanienallee 79, 10435 Berlin oder im Publix, Hermannstraße 90, 12051 Berlin statt.
Die Themen und eingesetzten Technologien werden vorab hier bekannt gegeben. Die Teilnahme ist kostenlos, jedoch auf eine begrenzte Anzahl an Plätzen beschränkt.
Bei Interesse schreiben Sie bitte eine E-Mail an info@headliner.eu.
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PROJEKT
Die zentrale Frage der gemeinsam von der Headliner gUG und dem DOCKdigital organisierten JIVE Labs ist: Wie bindet man das Publikum ein? Wie befähigt man es dazu, sich in eine Debatte einzubringen oder Teil einer Recherche bzw. einer Aufführung zu werden?
Mit der Digitalisierung des Journalismus und der Kunst ging eine Wiederentdeckung des Publikums als zentraler Akteur einher. Seitdem sind partizipativer Journalismus und interaktive Kunst in Echtzeit nicht mehr aus unserem Leben wegzudenken. Wie aber lassen sich diese beiden Dimensionen live vor Ort verbinden? Welche digitalen Feedback-Tools eignen sich am besten dazu und welche lassen sich innerhalb des Projektzeitraums entwickeln, um bei der nächsten JIVE-Show Publikumsinformationen direkt mit einfließen zu lassen? Welche LIVE-Umfragen unter den Zuschauern könnten die vorgestellten Thesen des auf der Bühne stehenden Journalisten untermauern bzw. ergänzen? Wie kämen Wortwolken des Publikums zustande, die wiederum den musikalischen Partner der JIVE-Shows - das improvisierende Stegreif Orchester - zu einer eigenen Begleitmusik inspiriert? Oder durch welche Schnittstelle könnte das Publikum sogar Einfluss auf die digitalkünstlerischen Settings/Performances nehmen, welche das Team von DOCKDigital zur besseren/intensiveren Vermittlung einer journalistischen Präsentation in einer JIVE Show entwickelt hat?
Dh. Ziel der insgesamt fünf JIVE Labs ist es, digitale Tools zu entwickeln, welche die Einbindung eines Publikums bei Live-Veranstaltungen ermöglichen - und zwar durch neue bzw. spielerische 2 Formen der interaktiven Teilhabe. Der Schwerpunkt liegt auf digitalen Tools, die entweder die Einbindung von Echtzeit-Feedback während eines Vortrags auf der Bühnenvortrags/einer Bühnenpräsentation erlauben oder den Zuschauenden im Anschluss die Möglichkeit bieten, die eben auf der Bühne vorgestellten Anwendungen auszuprobieren. Im Rahmen dieser JIVE Labs wird eine digitale Selbstbefähigung auf mehreren Ebenen und für unterschiedliche Zielgruppen gefördert:
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Die Organisationen - Headliner gUG und DOCK 11 - werden befähigt, digitale Interaktions-Tools zu entwickeln, um zukünftig partizipativere und kokreativere Performances und Projekte zu realisieren und darüber zusätzliches Feedback vom Publikum zu erlangen. Die Erkenntnisse/Ergebnisse dieses gemeinsamen Suchprozesses werden anderen Akteuren in der Live-Kulturbranche zur Verfügung gestellt.
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Gleichzeitig werden die an den fünf Labs teilnehmenden Kunst- und Medienschaffenden befähigt, neue Technologien auszuprobieren bzw. sich mit den damit verbundenen Themen und Herausforderungen auseinanderzusetzen.
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Zu guter Letzt erwirbt auch das Publikum eine neue Art der digitalen Mündigkeit, da es sich in aktuelle Debatten mit Akteuren aus den Bereichen Kunst, Kultur und Journalismus einschalten und diese mitverhandeln kann. Die Zuschauenden werden ebenfalls animiert, sich während der Show als auch danach mit den eigens entwickelten Tools auseinanderzusetzen. Dies kann zum Abbau von Hemmungen und Hürden gegenüber einer Technologie führen, z.B. Augmented Reality, vor allem bei einem älteren Theaterpublikum.
Wie eingangs beschrieben, sollen insgesamt fünf JIVE Labs als vorbereitende digitale Experimentierfelder für unsere JIVE Shows entstehen. Wir verstehen die Labs als “Labor für neue Denkwelten”, in denen nicht nur digitale Tools, sondern auch Themen entwickelt werden, die dann auf noch größeren Bühnen in Berlin und im ganzen Land erlebbar werden sollen. Die Labs dienen also einer workshopartigen Erprobung neuer Vermittlungsarten gesellschaftlich relevanter Themen aus dem Kulturbetrieb mit digitalkünstlerischen Darstellungs- und Interaktionsformen.
Gefördert wird das Projekt von der Senatsverwaltung Berlin im Rahmen des Förderprogramms „Digitale Entwicklung im Kulturbereich“.